Deutlich mehr Fälle von Ringelröteln in Rheinland-Pfalz gemeldet

Roter Ausschlag, Fieber, Kopfschmerzen: Ringelröteln treffen häufig
Kinder - aber auch Erwachsene können sich das Virus einfangen. Die
Zahl der gemeldeten Fälle an Schulen und Kitas steigt aktuell.

Koblenz (dpa/lrs) - Die Zahl der gemeldeten Fälle von Ringelröteln an
Schulen und Kitas ist in Rheinland-Pfalz seit Anfang des Jahres
deutlich gestiegen. Allein im Mai haben die Gesundheitsämter bislang
146 Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen übermittelt, wie das
Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz am Mittwoch auf dpa-Anfrage
mitteilte. Das sind demnach fast so viele wie im gesamten April mit
172 übermittelten Fällen und deutlich mehr als im März (85), Februar

(27) oder Januar (6). Zuvor hat der Südwestrundfunk (SWR) darüber
berichtet.

Es dürfte aber eine hohe Dunkelziffer geben: Zwar müssen
Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kitas Fälle von
Ringelröteln an die Gesundheitsämter melden, wie es hieß. Die müsse
n
sie demnach allerdings nicht an das LUA weiterleiten. Wie viele Fälle
die Behörde erfasse, hänge deshalb stark davon ab, wie viele
Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln, sagte ein Sprecher des LUA.
Ein Vergleich zum Vorjahr sei deshalb nicht möglich. Aber: «Wir sehen
auf jeden Fall, dass es eine deutliche Zunahme über dieses Jahr
gibt», so der Sprecher.

Typisch für Ringelröteln ist der Hautausschlag, der ein bis zwei
Wochen nach Ansteckung auftritt. Erst bilden sich
schmetterlingsförmige, großfleckige Rötungen auf den Wangen. Ein bis

zwei Tage später sind solche Rötungen auch auf Schultern, Oberarmen,
Oberschenkeln und Gesäß zu beobachten, ziehen sich mitunter wie
Girlanden um die Gliedmaßen. Dazu können Symptome wie Fieber,
Unwohlsein oder Kopfschmerzen kommen. In vielen Fällen bleiben
Ringelröteln aber auch unbemerkt. Bei Kindern verlaufen sie in aller
Regel harmlos.

Auch Erwachsene können sich anstecken, wenn sie bislang keine
Ringelröteln-Infektion durchgemacht haben. Infizieren sie sich, sind
die Symptome oft stärker als bei Kindern. Zum großen Problem kann das
Virus besonders für Schwangere werden, die noch nicht infiziert
waren: Wenn das Virus auf das ungeborene Kind übertragen wird, drohen
lebensgefährliche Schädigungen bei dessen Blutbildung.